Aktuelle Verfahren
Nachfolgend informieren wir über
eine Reihe interessanter Verfahren mit aktuellem zeitlichen Bezug. Die
Aufstellung ist natürlich nicht abschließend, sondern soll lediglich
informativen Charakter haben.
__________________________
Noch nicht abgeschlossen –
Schönheitsoperation ohne befriedigendes Ergebnis
Rechtsstreit wegen eines allein aus kosmetischen Gründen
durchgeführten umfassenden operativen Eingriffs (Nasenkorrektur, Fettabsaugen
an Bauch und Oberschenkeln, Silikonimplantate im Gesicht), der trotz einer
Korrektur ohne den gewünschten Erfolg geblieben ist. Gegenstandswert: € 30.000.
__________________________
Noch nicht abgeschlossen – Fehlerhafte
Untersuchung einer Gewebsprobe
Arzthaftungsprozeß gegen einen Pathologen, der einen
malignen Befund in einer ihm zur Untersuchung überlassenen Gewebsprobe aus der
Zunge übersehen und falsch befundet haben soll. Der Patient mußte sich in der
Folge mehreren extrem entstellenden Operationen unterziehen und macht
Schmerzendgeld- und Schadensersatzforderungen wegen Behandlungs- und
Betreuungskosten sowie beruflichen Fortkommensschaden in Höhe von € 1,8 Millionen geltend.
__________________________
Noch nicht abgeschlossen – Übersehener
Morbus Sudeck
Arzthaftungsprozeß gegen mehrer Ärzte, die Anzeichen eines
Morbus Sudeck nach einer vorangegangenen Unfallverletzung am Knie und einer
Thrombose nicht erkannt und daher keine Therapie eingeleitet haben sollen.
Wegen der deswegen eingetretenen Arbeitsunfähigkeit des Patienten
Gegenstandswert € 75.000.-.
__________________________
Noch nicht abgeschlossen – Dünndarmperforation
bei gynäkologischer Laparoskopie
Arzthaftungsprozeß gegen Chirurgen, der bei einer
Relaparoskopie einer thermieschen Schädigung der Dünndarmwand lediglich die
Übernähung der Perforationsstelle vorgenommen und das erhebliche Risiko einer
erneuten Dehiszenz unterschätzt hatte, weshalb die Patientin sich in einem
Akutkrankenhaus einer weiteren Relaparotomie und Dünndarmsegment-Resektion
unterziehen mußte. Gegenstandswert: € 25.000.-.
__________________________
Noch nicht abgeschlossen – Erneuter
Bandscheibenschaden in Reha-Klinik
Schadensersatzprozeß gegen eine Reha-Klinik und deren
behandelnde Ärzte, die einem wegen eines Bandscheibenschadens operierten
Patienten ein inadäquates Training verordnet und dessen Mitteilung entstandener
Beschwerden nicht nachgegangen sein sollen, weshalb der Patient sich einer
weiteren Bandscheiben-OP unterziehen mußte und erwerbsunfähig ist.
Gegenstandswert: € 18.000.-
__________________________
Noch nicht abgeschlossen
- Klageverfahren wegen Infektion mit Hepatitis-C
Klage einer Patientin auf Zahlung eines Schmerzensgeldes in Höhe von €
50.000.- gegen ein Krankenhaus. Dieses soll die Klägerin durch eine
Bluttransfusion mit Hepatitis -C infiziert zu haben. Die Klage stützt sich im
wesentlichen auf die mangelhafte Dokumentation und die unklare Herkunft der
Blutkonserve.
__________________________
Noch nicht abgeschlossen - Klageverfahren
wegen fehlender Aufklärung
Dem Chirurg wird vorgeworfen die Patientin vor dem Eingriff nicht über das
Risiko eines Morbus Sudeck aufgeklärt zu haben. Gefordert werden
Schadensersatz, und Schmerzensgeld und die Feststellung der Ersatzpflicht für
jeden zukünftigen aus dem Eingriff resultierenden Schaden. Gegenstandswert €
50.000.-.
__________________________
Noch nicht abgeschlossen - Straf- /
Ermittlungsverfahren gegen Arzt
Von der Patientin wurde Strafanzeige wegen Urkundenfälschung und
Körperverletzung erstattet. Dem Behandler wird vorgeworfen, die
Einwilligungserklärung auf dem Aufklärungsbogen (proCompliance) nachträglich
ergänzt zu haben. Sollte der Vorwurf nachgewiesen werden können, drohen dem
Arzt neben einer Verurteilung evtl. auch der Entzug der Approbation.
__________________________
Noch nicht abgeschlossen - Schmerzensgeld
aus Fehlbehandlung
Klageverfahren gegen Belegarzt (Gynäkologe)
wegen während einer Hysteroskopie erlittener starker Verbrennung am
Oberschenkel, die durch die Elektrode des eingesetzten
Elektrokoagulationsgerätes verursacht wurde. Gefordert werden € 6.000.-
Schmerzensgeld, € 1.500.- Schadensersatz, sowie die Feststellung der
Ersatzpflicht für den zukünftigen Schaden aus der Fehlbehandlung.
__________________________
Juli 2007 - Auflösung des Mietvertrages für
eine Zahnarztpraxis
Außergerichtliche Verhandlung um einvernehmliche vorzeitige Auflösung eines
Praxismietvertrages. Erzielte Abfindung: € 435.000.-.
__________________________
Juni 2007 - Schadensersatz und Schmerzensgeld
aus fehlerhafter Zahnbehandlung
Rechtsstreit um fehlerhafte Brückenversorgung, die erneuert werden
muß. Für die Patientin wurde ein Vergleich erzielt, welcher die Zahlung
von € 8.000.- an Sie vorsieht.
__________________________
Februar 2007 - Ärztliches
Berufsrecht
Anklage eine Arztes vor dem Berufsgericht für Heilberufe wegen standeswidrigen
Verhaltens. Der Behandler hatte einem erwachsenen muslimischen Mann vor einem
Eingriff mit den Worten "Na Du alter Taliban" am Bart gezupft,
um diesen die Angst vor der OP zu nehmen und die Stimmung aufzuheitern. Beendet
mit Entscheidung des Berufsgerichts
für Heilberufe bei dem Verwaltungsgericht Gießen im Juli 2007 und
Verurteilung zu einer Geldstrafe von € 500.-.
__________________________
Mai 2007 - Schmerzensgeld und
Schadensersatz aus orthopädischer Fehlbehandlung
Arzthaftungsprozeß gegen einen Orthopäden wegen einer
halux-valgus-Operation (Umstellungsosteotomie), in deren Folge es zu
Wundheilungsstörungen und im Ergebnis zu bleibenden Versteifungen mehrerer
Zehengelenke gekommen war. Der Rechtstreit wurde durch einen Vergleich über
87.500 € zum abschließenden Ausgleich des Schmerzensgeldanspruches und für den
erlittenen Haushaltsführungsschaden beendet.
__________________________
|